Klingt
schon imposant: Wer vor 31 Jahren begonnen hat, monatlich 78 .& X.Mark
in einen Aktienfonds einzuzahlen, ist heute stolzer Besitzer von fast
300 000 Mark, obwohl er eigentlich nur rund 30 000 Mark selbst investieren
musste. Das hat der Bundesverband Deutscher Investment-Gesellschaften
(BVI) ausgerechnet.
Kalkulationsgrundlage:
Fünf Sparverträge im Rahmen vermögenswirksamer Leistungen (jeweils sechs
Jahre Laufzeit), die "Reinvestition" des Werts jedes Sparplans in den
folgenden, die durchschnittliche Wertsteigerung aller vom BVI erfassten
Aktienfonds innerhalb dieses Zeitraums, Berücksichtigung der staatlichen
Prämie von jährlich 160 Mark und ein Jahr Wartezeit am Ende der letzten
Sparphase.
Und Vater
Staat spart mit: Die Höchstsumme, die die öffentliche Hand bezuschusst,
liegt bei 800 Mark im Jahr, die Förderquote darauf bei 20 Prozent. Außerdem
wurden die Einkommensgrenzen, ab denen sich der Gesetzgeber am Sparen
beteiligt weiter gesteckt. Unter Berücksichtigung von Werbungskosten
und Sonderausgaben darf ein verheirateter Arbeitnehmer mit zwei Kindern
brutto bis zu 94 000 Mark im Jahr verdienen. Für allein Stehende liegt
diese Grenze bei 41 000 Mark.
Anleger,
die von ihrem Arbeitgeber vermögenswirksame Leistungen erhalten, müssen
also nur noch die monatlichen 67 Mark in einen Aktienfonds ihrer Wahl
einzahlen und ein paar Jährchen warten. Natürlich gibt es auch noch
andere vom Staat unterstützte Sparmodelle. Aber letztlich kommt es beim
Aufbau eines Kapitalstocks auf die erwirtschafteten Renditen an. Und
die sind bei Aktienfonds um ein Vielfaches höher als in anderen Formen
der Vermögensbildung.
Bei der
Auswahl der Fonds gilt es jedoch einige Kriterien zu beachten:
1. Die Produkte müssen fürs vermögenswirksame Sparen geeignet sein.
Eine Liste bieten wir
oder auch der BVI (069/154 09 00 oder unter http://www.bvi.de).
Natürlich lässt sich auch mit anderen Anbietern über Sparverträge verhandeln.
Die Frage ist nur, ob diese Einzahlungen von 67 Mark im Monat akzeptieren.
Meistens liegen deren Mindestraten höher. Es lohnt sich daher, den Differenzbetrag
aus der eigenen Tasche draufzulegen. Denn klar ist: je höher die Rate,
desto größer das angesparte Vermögen am Ende.
2. Die
Papiere sollten mehrjährige überdurchschnittliche Wertsteigerungen aufweisen.
Eine Auswahl der Fonds, die dafür in Frage kommen, sehen Sie in der
unten stehenden Tabelle. Die Performance bezieht sich auf die Zeiträume
für ein, zwei und drei Ansparphasen. Überdies empfiehlt es sich, neben
Produkten, die sich in Deutschland engagieren, Papiere zu wählen, deren
Anlagepolitik so breit wie möglich ausgelegt ist. Also zum Beispiel
Europafonds oder weltweit agierende Investments.
Quelle:
Johannes Scherer in Börse Online 13 / 2000